Jean Monnet

französischer Politiker; 1950 Präsident der Pariser Schuman-Plan-Konferenz; Präsident der Hohen Behörde der Montanunion 1952-1955; 1955 Gründer des "Aktionskomitees für die Vereinigten Staaten von Europa"; ab 1946 als Leiter des Planungsamtes maßgeblich an Modernisierungsprogrammen für die französische Wirtschaft beteilgt

* 9. November 1888 Cognac/Charente

† 16. März 1979 b. Montfort-l'Amaury

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 24/1979

vom 4. Juni 1979 , ergänzt um Meldungen bis KW 32/2016

Wirken

Jean Omer Marie Gabriel Monnet wurde am 9. Nov. 1888 in Cognac (Charente) als Kaufmannssohn geboren. M. war zunächst Lehrling im väterlichen Weinhandel. Später wurde er in New York ein Finanzier mit weltweiten Verbindungen. Schon während des Ersten Weltkrieges spielte der Sechsundzwänzigjährige eine bedeutende Rolle bei der Errichtung und dem Ausbau interalliierter Stellen zur Vereinheitlichung der Versorgung und des Transportwesens. 1915 wurde er zum Vertreter Frankreichs im interalliierten Verteilungsausschuß für Nahrungsmittel, Bewaffnung und Seeschiffahrt ernannt. Von den Tagen der Pariser Friedensverhandlungen 1919 rührte seine Bekanntschaft mit John Foster Dulles her, die zu lebenslänglicher Freundschaft wurde. Im selben Jahr wurde er zum stellv. Generalsekretär des Völkerbundes gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1923 inne. Er war damals vor allem für die finanzielle Hilfe für Österreich zuständig.

Nachdem er sich seit 1923 in seiner ...